Center-Connection & Heart-Connection

Mit der kontinuierlichen Verbindung über die Zentren spielerisch und sicher in Akrobatik und Desorientierung finden – und miteinander tiefer eintauchen in Hingabe, Losgelassenheit und Verbundenheit.

Playfully and safely finding your way into acrobatics and disorientation through the continuous connection via the centers – and collectively diving deeper into abandon, yielding and belongingness.  Bilingual teaching, English and German, possible.

2+3. November 2024 in Leipzig
Workshop für Menschen mit Vorerfahrung

Die Verbindung über die Zentren (Center-Connection) erlaubt einen ununterbrochenen Tanzfluss, Hingabe ans Spüren und dazu ein hohes Maß an physischer Sicherheit.

Im Tanz wird diese Verbindung immer wieder gelöst, gewollt oder nicht, dann haben wir die Möglichkeit uns neu zu orientieren, neue Einstiege in die Berührung zu finden und Blickkontakt aufzunehmen. Wir sind jedoch auch genötigt uns neu orientieren – und damit verlieren wir womöglich auch das Raumgefühl aus dem unmittelbaren Spürbewusstsein und unsere sonstigen Sinne übernehmen. Wenngleich das den Tanz bereichern kann, sollte es eine Möglichkeit bleiben, die bewusst gewählt wird, während die Center-Connection das Grundvokabular bildet, zu dem wir jederzeit zurückkehren können.

Die Center-Connection ist eine Verbindung von meinem Zentrum zur Mitwelt (Partner*in, Boden und Luft) über das Sensorium der Haut (Druck, Reibung) verbunden mit der Propriozeption (Eigenposition, Eigenspannung und Eigenbewegung). Sie ist die unmittelbarste Verbindung, der Verstandeskontrolle vorgelagert und damit auch emotional nährend. Dadurch, dass die Verbindung ohne weitere Suche kraftschlüssig ist, erlaubt sie auch deutlich schnellere und präzisere Anpassungen und damit auch eine größere Vielfalt an Bewegungen. Letztlich sind akrobatische Situationen durch die erhöhte Spür- und Reagierfähigkeit oftmals sicherer, als wenn das Zentrum unverbunden ist.

Im Workshop werden wir rund um diese Verbindung forschen: Wie spüre ich mein und dein Zentrum, wie erkenne ich die Verbindung, was sind meine Möglichkeiten dahin und was meine Muster? Welche Qualitäten von Berührung und welche Kontaktflächen fördern/behindern die Verbindung? Wie moduliere ich meine Körperspannung, um die Verbindung zu erhalten? Welche Bewegungsmöglichkeiten (Spirale, Rotation, Schritte, Positionierung des Beckens, Balance, Atmung etc.) habe ich, um den Kontakt in verschiedenen räumlichen Positionen aufrecht zu erhalten? Welche Möglichkeiten von spontaner Akrobatik, Lifts und Desorientierung ergeben sich durch eine kontinuierliche Center-Connection? Und – wenn ich die bewusste Wahl dafür habe: Wann mag ich sie auch wieder gegen luftigeres Tanzen eintauschen? Schließlich: erlaube ich mir diese Nähe, diese Fülle an Kontakt und Bewegung?

In meiner Erfahrung ist diese Qualität der Verbindung historisch ein Meilenstein und seitdem Wesensmerkmal der Contact Improvisation. Im Tanz ermöglicht eigentlich erst sie Lifts und akrobatische „Desorientierungen“, die gleichwohl improvisiert und sicher sind. Ohne sie brauchen wir stets den Blick, gutes Timing, Hände, Muskelkraft und leider zu oft auch etwas Glück und gute Reflexe beim Fallen... All dies kann den Bewegungsfluss, dass „Follow-Through“ immer wieder momenthaft unterbrechen – und damit auch das Sinken in ein tiefes genährt-Sein. Durch die ständige Massage und den kontinuierlichen Kontakt kann sich ein Gefühl von Sicherheit und Vertrauen einstellen, das sich mit jedem geglückten Moment gehaltener Verbindung weiter vertieft.

Im Workshop werden wir uns mit konkreten physischen Übungen dem Phänomen der Center-Connection annähern, wir werden Lifts erarbeiten, wie sie sich natürlich daraus entwickeln lassen und auch, wie es unmittelbar danach im Fluss weitergeht. Ebenso werde ich dem freien Tanz, der emotionalen Öffnung und Co-Regulation Raum geben und durch den Rahmen und meine Präsenz ein intensives und nährendes Gruppen-Erlebnis (Heart-Connection) einladen.

Workshop für Menschen mit Vorerfahrung in der Contact Improvisation.

Zeiten: Sa+So, 2+3. November 2024
Sa 10:15 bis 18:00h und So 10:45 bis 17:00h
Jeweils ca. 1h Mittagspause mit Mitbringbuffet. Es gibt auch einen tollen Kaminofen zum Abhängen in den Pausen und danach.

Ort: Studio 1, Tanz-Zentrale, Erich-Zeigner-Allee 64b, Leipzig (Plagwitz)

Beitrag: Normalpreis: 180€ Geringverdiener: 140€ Nichtverdiener: 100€
Rabatt möglich bei Bezahlung bis 6 Wochen vorher 30€, bis 3 Wochen vorher 20€.

Tanzschaffende erhalten auf Anfrage zusätzlich 25% Rabatt.
Mangel an Geld sollte kein Hinderungsgrund sein – Kontaktiere mich!

Frédéric Holzwarth – zu mir

Ich unterrichte seit 2013 Contact Improvisation in regelmäßigen Kursen und in bisher über 50 Wochenend-Workshops. Daneben arbeite ich seit 2022 als Gestalttherapeut.

Ich habe ein tiefes Vertrauen in die Contact Improvisation, die für mich eine transformative und emanzipatorische Praxis ist, die Menschen und Gemeinschaften ermutigen und befähigen kann. Wenn wir Contact Improvisation tanzen, können wir unsere Selbst- und Körperbilder aktualisieren, unsere sozialen Rollen neu erkunden und ganz persönlichen Fragen nachgehen und das mit ungebändigter Freude!

Beim Unterrichten gestalte ich einen geschützten und gut gehaltenen Raum, der persönliche und vielfältige Erfahrungen ermöglicht. Gestalttherapie und die Philosophie des Geistes prägen dabei meine Haltung.

www.movement-contact-play.de


Photo credit: Thomas Puschmann, Jessyca Zaydan, me; Dancers: Maria, Thomas, Pavla, Uli, Maxi, Solveig, Katja an others

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Frédéric Holzwarth
0170-2740663
solego@posteo.de